120 Unterschriften für ein Parkverbot zwischen Streuobst und Bienenweide

 

Die Vereinsmitglieder wehren sich dagegen, dass ihre Streuobstwiese in einen Lkw-Parkplatz umfunktioniert wird.

Sie sammelten 120 Unterschriften, um ein Parkverbot im Bereich der Streuobstwiese zu erwirken.

 

 

Laster parken zwischen Streuobstwiese und Bienenweide

Arbeitseinsatz auf der Streuobstwiese

Wir in Ziegendorf – ein Projekt des Vereins Neues Landleben e.V. - Gefördert durch die Ehrenamtsstiftung Mecklenburg-Vorpommern

Ziegendorf, 15. Juni 2019:

31 Menschen haben sich zum zweiten Arbeitseinsatz in diesem Jahr auf der Streuobstwiese eingefunden. Ihr Motiv: Unser Dorf muss zukunftsfähig werden. Mit der Idee, eine Streuobstwiese anzulegen und mit Wildblumenflächen, Blühsträuchern und Nistmöglichkeiten für Vögel inmitten des Dorfes ein kleines Biotop zu schaffen, schob der Verein 2016 einen dörflichen Entwicklungsprozess an, der sich für den Ort zunehmend mehr als richtig erweist. Viermal jährlich treffen sich diejenigen, denen die Natur und eine gesunde Umwelt am Herzen liegen, um den neuen schönen Dorfplatz zu pflegen und weiter zu gestalten. In diesem Jahr wurde bereits eine Benjeshecke aufgeschichtet. Weitere Blühsträucher, die Insekten und Vögeln als Nahrungsquelle dienen, sollen im Herbst gepflanzt werden. Nach der Arbeit ist immer noch Zeit zum Reden und neue Pläne für Ziegendorf zu schmieden. Dabei erkennen immer mehr Bürger ihre Chancen, das politische Geschehen in ihrer Gemeinde mitzugestalten. Es wächst nicht nur die Bereitschaft, sondern auch der Wille sich einzumischen. Und was besonders erfreulich ist, das Dorf ist wieder lebendiger geworden. Bei all dem Positiven rund um unsere Streuobstwiese gibt es seit dem Herbst 2018 ein großes Ärgernis. An jedem Wochenende parken bis zu sechs Lkw zwischen Obstbäumen und Bienenweide. Auf der einen Seite die angestrebte ökologische Vielfalt, auf der anderen Luftverschmutzung durch Abgase, Bodenverschmutzung durch austretende Betriebsstoffe und Lärm. Größer kann der Widerspruch nicht sein. Die Vereinsmitglieder werden sich nicht damit abfinden und kämpfen seit sechs Monaten für ein Parkverbot im Bereich der Streuobstwiese. Kürzlich wurden 120 Unterschriften von Ziegendorfer Bürgern mit der Forderung eines Parkverbotes an die Gemeindevertretung übergeben.

Neues Landleben e.V.

 

Arbeitseinsatz auf der Streuobstwiese – die Ziegendorfer engagieren sich gemeinsam für ein lebens- und liebenswertes Dorf

 

 

 

 

 

30.03.2019: Frühjahrsputz auf der Streuobstwiese

Der Friesenwall

30.03.2019 Das Schild ist fertig.

 

Wir bedanken uns bei unseren Fördermittelgebern und allen fleißigen Helfern.

 

 

 

 

 

 

Ökologische Funktion eines Friesenwalls   

Der von uns geplante Friesenwall mit Wildrosenbepflanzung erfüllt wichtig ökologische Funktionen

  1. Das Mauerwerk, aus den Naturmaterialien Feldstein und Erde ohne Mörtel aufgesetzt, schafft einen wichtigen Lebensraum für Kleintiere, insbesondere für die vom Aussterben bedrohten heimischen Eidechsen. In den Ritzen und Fugen des nach Süden ausgerichteten Steinwalls können sie sich zurückziehen und ihre Eier, die von der Sonne ausgebrütet werden, ablegen. Die unmittelbare Nachbarschaft zur naturbelassenen Streuobstwiese mit Wildblumen und Kräutern bietet ideale Lebensbedingungen für die Reptilien. Hier finden sie ausreichen Nahrung. Eidechsen ernähren sich von Schnecken, Regenwürmern und Insekten. In den warmen Steinfugen des Friesenwalls werden sich auch zahlreiche Insekten ansiedeln.

  2. Wildrosen sind ökologisch wertvoll, denn sie sind Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Insekten, wie Hummeln, Bienen und Schmetterlinge. In den ungefüllten Blüten der Wildrose gelangen die Insekten gut an die Pollen. Die Hagebutten der Wildrose dienen Vögeln als Nahrung über den Winter bis in den Frühling hinein.

Friesenwall und Streuobstwiese als Einheit werden in unserem Ort einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität leisten.

 

 

 

Projektziele

 

- Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt (Insekten, Vögel) und Unterstützung regionaler Imker.

- Ausbau einer Kulturlandschaft, die artenreich und aus Naturschutzsicht erhaltenswert ist.

- Entwicklung des Dorfes Ziegendorf und Förderung des bürgerschaftlichen Engagements durch

gemeinsame Arbeit.

 

 


Die Ziegendorfer in Aktion

 

Sachbericht

Friesenwall in Ziegendorf

Das Vorhaben „Friesenwall“ zügig, möglichst noch in diesem Jahr umzusetzen, wurde von uns angestrebt und weil alle Arbeitsschritte optimal ineinandergriffen, konnten wir dieses Ziel erreichen.

Schon der Vorschlag, einen Friesenwall mit Wildrosenbepflanzung als Abgrenzung zwischen Streuobstwiese und Parkplatz anzulegen, stieß bei vielen Mitgliedern der Gemeinde von Anfang an auf große Zustimmung. Mit einem Friesenwall, der Kleinlebewesen, wie z.B. Eidechsen, Unterschlupfmöglichkeiten bietet und mit seiner Wildrosenbepflanzung Nahrung für Insekten und Vögel bereithält, war es möglich, den gesamten Dorfplatz um ein weiteres Landschaftselement mit ökologischer Funktion zu ergänzen.

Die bereits als Abgrenzung des Parkplatzes vorhandene, jedoch von Unkraut und Wildwuchs überwucherte und von Erde und Abfall verunreinigte Steinaufschüttung sollte durch einen Friesenwall ersetzt werden. Diese Steinaufschüttung lieferte auch schon einmal einen Teil des benötigten Steinmaterials. Herangeschafft werden mussten nur noch sehr große Steine mit den Maßen 40 -50 cm Durchmesser.

Um die Eigenleistungen zu erbringen, fanden drei Arbeitseinsätze statt, an denen sich etwa 35 Bürger des Dorfes mindestens einmal beteiligten. Ende September 2018 trafen sich 27 Einwohner Ziegendorfs, junge und ältere Leute und Mitglieder des Sportvereins Rot-Weiß Ziegendorf, und nahmen die Steinaufschüttung auf. Die Steine wurden von Erde und Unrat befreit und nach Größe sortiert wieder neben ihrer ursprünglichen Stelle abgelegt. Parallel dazu holten einige Männer die benötigten großen Steine. Eine im Ort ansässige kleine Firma stellte dafür kostenlos ein Fahrzeug bereit. Die Steine befanden sich auf der Ziegendorfer Feldmark, von einem Bauern an seinem Feldrand abgelegt und für uns freigegeben. Die eiszeitlich geprägte Endmoränenlandschaft rund um Ziegendorf ist reich an Feldsteinen in allen Größen.

Der Landschaftsbaubetrieb Gründlich Grün aus 19376 Zachow setzte den Friesenwall vom 20. bis zum 27. November 2018. Die Ortsgruppe Ziegendorf des Vereins Neues Landleben e.V. pflanzte am 27. November 2018 120 Wildrosen. Nun galt es noch, die überschüssigen Steine der alten Steinaufschüttung zu beseitigen. Dieses erledigen am 29. November 2018 Mitglieder und die E-Jugend (Fußball) des Sportvereins Rot-Weiß Ziegendorf zusammen mit Ziegendorfer Bürgern. Die Kinder waren mit Begeisterung dabei. Sie erfuhren, wie der Friesenwall dem Schutz von Insekten, Vögeln und Eidechsen dient und erlebten bürgerschaftliches Engagement in ihrem Wohnort.

Mit dem Bau dieses Friesenwalls haben die Bürger Ziegendorfs auch im Jahr 2018 einen weiteren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt geleistet.

 

 

Dieser Friesenwall mit Wildrosenbepflanzung ist eine Initiative der Bürger Ziegendorfs zum Erhalt der Artenvielfalt

Der Bau wurde realisiert

  • mit Fördermitteln der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung aus Erträgen der Lotterie BINGO! Die Umweltlotterie in MV

  • mit Fördermitteln der Ehrenamtsstiftung Mecklenburg-Vorpommern

  • mit Spenden der Fielmann AG

  • mit Spenden der Jagdgenossenschaft Ziegendorf

  • mit Spenden und Eigenleistungen von Ziegendorfer Bürgern

  • mit Eigenleistungen des Sportvereins Rot-Weiß Ziegendorf.

Ausführende Firma: Gründlich Grün, 19376 Zachow